Testbericht Jetset 2 

Kategorie:

Jet

Modellname:

Jetset 2

Einsatzzweck:

Jet-Trainer

Hersteller/Anbieter:

RC-Import.com

Spannweite:

640 mm

Rumpflänge:

800 mm

Abfluggewicht:

ca.580 Gramm

Motorisierung:

rc-import brushless B20-40-12L  4702 KV

Regler:

rc-import RC50118  25Ampere

 

Propeller:

rc-import Impeller 55mm

 

Servos:

rc-import RC50039 Servo 9g

 

Modelleignung:

Fortgeschrittene

 

Bausatzart:

ARF-Styropor Bausatz

 

Autor:

Steffen Krause

 

 

 

 

Bausatzinhalt:

 

Zum Rumpfaufbau befinden sich in dem Baukasten 7 gepresste weiße Styroporteile, die eine sehr hohe Grundfestigkeit aufweisen. Die Oberfläche ist matt glänzend glatt, bis auf zahlreiche kleine produktionsbedingte Noppen aller 2 Zentimeter, die bei Bedarf vorsichtig abgeschliffen werden können. In der Tragfläche sind schon die Vertiefungen für die Servos und die Flächenstreben, sowie die Kabelkanäle für die Servokabel fertig eingearbeitet.

Zusätzlich enthält der Baukasten diverse Anlenkungsteile und Scharniere, einen Holzholm für den ebenfalls beiliegenden Motorträger für Propellerantrieb, 4 kleine Propeller in 2 verschiedenen Größen, ein Beutel mit 3 Gestängeanschlüssen zum Schrauben nebst passendem Imbusschlüssel, eine Tube Klebstoff, sowie 3 Bowdenzüge.

Einige Kleinteile werden für den Aufbau nicht benötigt, wogegen ein paar andere noch dazugekauft werden müssen. Da es sich um ein völlig neues Produkt handelt, will RC-Import in Zusammenarbeit mit dem Hersteller den Baukasteninhalt noch verbessern.

Obwohl der Aufbau des Modells für Modellbauer mit etwas Erfahrung eigentlich logisch erscheint, arbeitet RC-Import bereits an einer deutschen Bauanleitung, die zukünftig dem Modell beiliegen oder zum Download auf der Homepage bereitgestellt werden soll.


Baubeschreibung:

 

Vor Baubeginn habe ich die Styroporteile einmal zusammengesteckt, um zu sehen, wie das fertige Modell einmal später aussehen wird. Die Steckungen waren etwas übermaßig, sodass  sie auf die passende Größe nachgearbeitet werden mussten. Mit einem Cuttermesser ist das kein Problem und allemal besser, als zu kleine Passungen, die dann mit Kleber oder Harz ausgefüllt werden müssten und zu höherem Gewicht führen würden.

Da das Modell und demzufolge auch die Rumpföffnung recht klein ist, empfiehlt es sich, in diesem lose zusammengesteckten Zustand  der Rumpfhälften den möglichen Einbauplatz für Akku, Regler und Empfänger zu überprüfen. Gegebenenfalls kann man noch etwas Material aus dem Rumpfinneren herausschneiden, dick genug sind die Rumpfwände. Ebenso habe ich den Kanal für die Motorkabel erweitert, damit ich diese direkt über dem Holz für die Motorbefestigung durch den Rumpf nach hinten führen kann. Das lässt sich natürlich bei 2 Rumpfhälften einfacher bewerkstelligen, als bei einem fertig verklebten Rumpf!

Die Quer- und das Höhenruder müssen noch von den Flächen abgetrennt und mit den beiliegenden Scharnieren angebaut werden. Durch die breite Klebefläche versprechen diese Scharniere einen guten Halt im Styropor und sind auch gut beweglich.

Die beiliegenden Bowdenzüge sind für dieses Modell ungeeignet und offenbar ein Verpackungsfehler bei meinem Baukasten, denn auf einem kleinen Beipackzettel mit Stückliste sind Schubstangen verschiedener Längen angegeben. Ich habe 2mm Kohlefaserstäbe für die Ruderanlenkung verwendet. Diese passen sehr gut in die beiliegenden schraubbaren Gestängeanschlüsse, mit denen sich die Ruderstellung sehr genau einstellen lässt. Als Servos sind die 9Gramm Servos RC50039 von RC-Import empfehlenswert, weil sie ohne Nacharbeit genau in die dafür vorgesehenen Aussparungen in der Tragfläche passen.

Den Verschluss der Kabinenhaube hat der Hersteller dem Ideenreichtum der Modellbauer überlassen. Ich habe in die Haube etwas angespitzte Kohlefaserstäbe und passend in den Rumpf kurze Stücke Silikonschlauch eingeklebt. So kann die Haube ohne Werkzeug oder weiteres Befestigungsmaterial aufgesetzt und abgenommen werden. Sie hält aber dennoch so straff, dass sie sich trotz der hohen Fluggeschwindigkeiten bei meinem Testflug keinen Millimeter abgehoben hat.

Man kann alternativ auch kleine Neodym-Magnete als Verschluss einkleben.

 

Neben dem beiliegenden Kontaktklebstoff habe ich auch 5-Minuten-Epoxi für verschiedene Verklebungen verwendet.

Für die farbliche Gestaltung muss unbedingt beachtet werden, styropor-verträgliche lösemittelfreie Farben zu verwenden! Alternativ könnte man das Modell  auch mit Klebefolien gestalten.

Ich habe das Modell zum Teil vor dem Zusammenbau lackiert, um mir lästige Abklebe-Arbeiten zu ersparen. Dabei müssen aber spätere Klebestellen möglichst frei gelassen werden.

Weil gerade im Haushalt  vorhanden, habe ich mit Erfolg normale Vollton- und Abtönfarbe aus dem Baumarkt mit einem Schaumstoffroller aufgetragen.  Nach 3 dünnen Farbaufträgen war die Farbe 100%ig  deckend. Damit alles etwas schneller geht, habe ich die Farbe nach jedem Farbauftrag vorsichtig mit dem Fön getrocknet, nicht zu heiß, um das Styropor nicht zu beschädigen. Nach der völligen Durchtrocknung erhält man eine wasserfeste matte Oberfläche. Gegenüber glänzendem Lack sieht man hier kleinere Unebenheiten nicht so deutlich.                    Leider habe ich vergessen, das Modell vor und nach dem Farbauftrag zu wiegen, und die dadurch entstandene Gewichtszunahme zu ermitteln. Dennoch lag es aber im fertigen Zustand noch unter der Herstellerangabe.

Den Einbau der Querruder-Servos habe ich ebenso vor dem Verkleben der beiden Seitenleitwerksteile mit der Tragfläche erledigt, da die Kabel dann darunter liegen. Die Öffnungen durch die Fläche für das Kabel des Höhenruders und in den Rumpf müssen noch selbst eingebracht werden.

 

Ich habe inklusive Farbgestaltung, welche den zeitlich größten Aufwand darstellte,  nur etwa 2 Bastelnachmittage für die Fertigstellung des Modells benötigt.


Fliegen:

 

Der Impeller leistet mit dem brushless Innenläufer etwas 480g Schub bei 23,5Ampere Akkustrom. Die Drehzahl beträgt bei Halbgas etwa 38.000 Umdrehungen, eine Vollgas-Messung gibt mein Drehzahlmesser nicht her.

 

Der Schwerpunkt sollte bei etwa 129mm bis 143mm ab gedachter Flächenspitze in Rumpfmitte bzw. 399mm bis 413mm ab Rumpfspitze liegen.

Befindet er sich genau über dem angeformten Griff an der Tragflächenunterseite und das Modell lässt sich gut werfen.

 

Zumindest mit Impellerantrieb sollte man gut und schnell werfen!

Von meinen leistungsstarken Funflyern verwöhnt, bekam ich nach dem ersten laschen Handstart einen Schrecken, als das Modell hin und her schlingerte, bevor es richtig Fahrt aufnehmen konnte.

Kaum war das aber geschehen, hat mir der Jetset2 gezeigt, dass er ein Jetmodell ist.

Mit hohem Tempo zieht er bei unglaublichem Sound vorbei. Der Impeller dreht bei voller Fluggeschwindigkeit natürlich noch höher, als sowieso schon im Stand.

Man muss natürlich nicht so schnell fliegen, aber man kann!

Bei der Landung zeigt sich das Modell gutmütig und kann auch ohne  Antriebsleistung im Gleitflug bequem gelandet werden.  


Fazit:

 

Impellerversion:

Der Startwurf will geübt sein und ist etwas kribbelig, aber wenn das Modell dann erst Fahrt aufgenommen hat, wird es stabil und leicht zu steuern. Je nach Motorisierung ein Modell mit sehr Jet-ähnlichen Flugeigenschaften bei hoher Geschwindigkeit für erfahrenere Piloten.

 

Für unerfahrenere Piloten wäre eventuell der einfache Druckantrieb die bessere Wahl, da diese Antriebsvariante beim Start mehr Leistung abgibt, wogegen der Impeller naturgemäß seine volle Leistung erst mit zunehmender Geschwindigkeit entfaltet.

 

Insgesamt ein Bausatz in guter Materialqualität. Über geringere Mängel beim Packungsinhalt der Kleinteile kann man aufgrund des niedrigen Preises getrost hinwegsehen. 


Bausatzqualität: 2

 

Flugeigenschaften: 2

(1=sehr gut / 6 = schlecht)

 

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